PILGRIM im Dienste der Schöpfung

86 Aus dem Buddhismus Die bedrohte Symphonie des Lebens. Spirituelle Tiefendimensionen der ökologischen Krise Im Rahmen des PILGRIM-SEMINARS „Warum wir einen Wechsel zu echter Nachhaltigkeit brauchen“, das in Kooperation mit der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik und der DonauUniversität Krems am 29.9.2021 durchgeführt wurde, hielt PD Mag. Dr. Ernst Fürlinger (Research Lab Democracy & Society in Transition, Donau-Universität Krems) einen Vortrag zu spirituellen Tiefendimension der ökologischen Krise. Thich Nhat Hanh: “The World We Have: A Buddhist Approach to Peace and Ecology“ Fürlinger stellte den Zenmeister Thich Nhat Hanh, der sich bereits in den 70er Jahren mit der ökologischen Krise beschäftigt hat, in das Zentrum seiner Betrachtungen und Überlegungen. Er ist ein wichtiger Brückenbauer zwischen Buddhismus und Christentum und betont immer wieder die Wichtigkeit der Spiritualität für das Überleben der Menschheit. Zentral für die Bewältigung der Ökologischen Krise ist die Wachheit, die dem Menschen hilft die Zerstörungen wahrzunehmen – ohne aber den Blick für die Schönheit und das Lebendige in der Welt zu verlieren. Die Wachheit und Präsenz ermöglicht es dem Menschen, den Zustand der Erde, die in uns ist und die wir selber sind (im Gegensatz zum Begriff Umwelt), klar zu sehen. „Unsere Art auf dieser Erde zu gehen hat einen großen Einfluss auf Tiere und Pflanzen. Dennoch handeln wir, als ob unser tägliches Leben nichts zu tun hat mit dem Zustand der Welt. Wir sind wie Schlafwandler, wir wissen nicht was wir tun und wohin wir gehen.“ (Thich Nhat Hanh) Die Heilung der Erde kann nur geschehen zusammen mit der Heilung des Individuums. Individuum, Gesellschaft und Natur sind untrennbar miteinander verbunden. Das dualistische Denken – hier die Natur, da der Mensch – gilt es zu überwinden, denn es ist die Wurzel der ökologischen Krise. Achtsamkeit ist ein Weg zur Heilung

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