64 Ökumenischer Konziliarer Prozess 1989 … 3. Die Europäische Ökumenische Versammlung Frieden in Gerechtigkeit vom 15.-21. Mai in Basel hat sich als wichtiger Markstein in der ökumenischen Zusammenarbeit erwiesen. Die Entscheidung, die Europäische Versammlung Frieden in Gerechtigkeit zu veranstalten, wurde 1986 auf der Vollversammlung der KEK getroffen. Wir, nahezu 700 Delegierte aus den 120 Mitgliedskirchen der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) und den 27 Bischofskonferenzen des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE), freuen uns über die breitgestreute Vertretung aus den Kirchen und Völkern Europas. Gleichzeitig nehmen wir mit Bedauern zur Kenntnis, dass keine in Albanien beheimateten Christen an der Versammlung teilnehmen konnten. Der Beschluss der KEK folgte dem Aufruf der Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Vancouver 1983 an seine Mitgliedskirchen, in einen "konziliaren Prozess gegenseitiger Verpflichtung (Bund) für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung einzutreten". Von den meisten Mitgliedskirchen der KEK wird die Basler Versammlung auch als Beitrag zu diesem "konziliaren Prozess" verstanden. Andere an der Versammlung beteiligte Kirchen möchten den Begriff "konziliarer Prozess" lieber nicht benutzen, aber alle in Basel vertretenen Kirchen sind sich einig in ihrer Verpflichtung zu einem ökumenischen Prozess des Friedens, der Gerechtigkeit und der Bewahrung der Schöpfung. 74. Wir betrachten es als Skandal und Verbrechen, dass der Schöpfung weiterhin nicht wiedergutzumachende Schäden zugefügt werden. Wir erkennen, dass eine neue partnerschaftliche Beziehung zwischen dem Menschen und der übrigen Natur nötig ist. Wir verpflichten uns, bei der Lösung unserer Probleme nicht mehr auf Kosten anderer zu handeln oder neue Probleme zu verursachen. Unser Ziel ist eine internationale Umweltordnung. 75. Wir betrachten es als lebenswichtig für die Menschheit, den Krieg als Institution abzuschaffen und die auf Massenvernichtungswaffen gestützte Abschreckung zu überwinden. Wir empfinden es als eine Notwendigkeit, die Welt fortschreitend von allen Massenvernichtungswaffen zu befreien. Wir verpflichten uns zu einer gewaltfreien Beilegung von Konflikten in der ganzen Welt. Wir wollen zum Aufbau einer internationalen Friedensordnung beitragen. Insbesondere müssen wir gemeinsam konkrete Abkommen eingehen, welche die Grundlage für eine internationale Friedensordnung bilden. 76. Wir betrachten es als lebenswichtig zu erkennen, dass die Schätze dieser Erde
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