26 Spirituelle Lernprozesse für eine Ethik der Nachhaltigkeit 1. Achtsamkeit und Ehrfurcht Wer achtsam lebt, lebt in Beziehung zu sich selbst, mit der Schöpfung, mit Gott und mit den Menschen. Sie ist eine Haltung der inneren Freiheit, die sich von jeder Selbstfixierung, Beziehungslosigkeit, Hetze und Zerrissenheit löst und in Ruhe anderem und anderen zuwendet. Zur Achtsamkeit gehören auch Freude und Lob: „Dem Geschöpf kommt es zu, seinen Schöpfer zu preisen. Wenn das Geschöpf das Lob verweigert, beraubt es sich seiner eigenen Grundlage. Es entzieht sich den Boden auf dem es steht.“ Erschaffensein ist ein von Gott Angesprochenwerden, dem der Mensch zu antworten hat. Wenn Gott im Mittelpunkt steht, dann findet auch der Mensch zu seiner Mitte. 2. Maßhaltung im Rhythmus der Schöpfung Christliche Spiritualität bewährt sich in der steten Bereitschaft zu „Umkehr“ im biblischen Sinne der „Metanoia“ und der „Gesinnungs- und Gewohnheitsänderung aus der zur Liebe fähigen Personmitte heraus.“ Hinsichtlich der gesellschaftlichen Fragen der Nachhaltigkeit ist dabei heute die Hinwendung zu langfristigem Denken am wichtigsten. Alternative Lebensformen stehen genau in dem Maß – bewusst oder unbewusst – im Zeichen
RkJQdWJsaXNoZXIy NzM2NTQ=